Italienische und französische Young Ranger am Col de Larche, Frankreich
Am Montag und Dienstag, 10. und 11. Juli 2023, fand am Col de Larche/Colle della Maddalena ein grenzüberschreitender Austausch zwischen französischen und italienischen Mädchen und Jungen statt, die am Young Ranger-Programm teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine Initiative für die Jüngsten, die im Rahmen des Projekts LIFE WOLFALPS EU gefördert wird, um das Wissen über den Wolf und die Umwelt der am Programm teilnehmenden Parks auf spielerische Art und Weise vor Ort zu vertiefen. Eine wichtige Initiative, denn man schützt nur, was man kennt, und die Koexistenz mit großen Beutegreifern hat nur dann eine Chance, wenn es gelingt, Wissen und Bewusstsein über die Angst zu stellen. Die Initiative war auch Teil der Alparc-Aktion „Jugend an der Spitze – Giovani in vetta“, an der sich das Schutzgebiet Alpi Marittime jedes Jahr beteiligt. Zehn Junior Ranger aus Alpi Marittime und 10 Mädchen und Jungen aus dem Ubaye-Tal nahmen an der zweitägigen Veranstaltung teil.
Die Kinder und Jugendlichen verbrachten zwei intensive Tage zur Erkundung der Natur im Schutzgebiet der Seealpen (die im Gebiet des Col de Larche die besondere Schutzzone „Alte valli Stura e Maira“ schützen) und im Parc National du Mercantour. In Begleitung von Renaud Thery, dem Führer des Parc du Mercantour, von den Leiter:innen der beiden Parks und von Silvia und Ines vom italienischen bzw. französischen öffentlichen Dienst lernten sich die Mädchen und Jungen kennen und tauschten ihre Erfahrungen über Sprachbarrieren und Altersunterschiede hinweg aus.
Woher kommen die Wölfe, die heute in den französischen und italienischen Alpen leben? Wie sieht das Management in Italien und Frankreich aus? Was bedeuten die Almen für die italienischen und französischen Hirt:innen? Darüber sprachen wir auf dem Weg, zwischen einem Alpensee und einer Schafherde (mit einigen Ziegen, nach provenzalischer Tradition), die wir am Wegesrand trafen.
Am ersten Tag stieg die Gruppe zu den Roburent-Seen auf der italienischen Seite hinauf, wobei sie die Spuren des letzten Weltkrieges (Bunker, Festungen, Maultierpfade) betrachtete und den Frieden auf dem Weg noch mehr zu schätzen wusste. Nach dem Abendessen im gastfreundlichen Rifugio della Pace beobachteten wir den Sternenhimmel, der zwar durch die Lichtverschmutzung in der Ebene bedroht, aber an diesem Ort noch relativ intakt ist.
Am zweiten Tag erkundeten wir das herrliche Vallon du Lauzanier, im Herzen des Parc National du Mercantour, bis zum gleichnamigen See.
Das Erlebnis wurde von der Videofilmerin Gabriele Canu dokumentiert, die die Gruppe bei all ihren Abenteuern bei Tag und Nacht begleitete, und wird zu einer kurzen Geschichte in Bildern und Worten über zwei Tage der Freundschaft, der Entdeckung der Natur und der Schwierigkeit und Notwendigkeit, dem Zusammenleben eine Chance zu geben.
