Neues Update zu kürzlich besenderten Wölfen in Ligurien, Italien!
Im Internet kursiert derzeit ein Video von einem Wolf mit einem Senderhalsband, das auf einer Lichtung in der Nähe der Gemeinde Sassello, Italien, aufgenommen wurde. Auf dem Video zeigt das Tier eine eingeschüchterte Haltung (Ohren nach unten und Schwanz zwischen den Beinen), bleibt aber in Sichtweite, bevor es wegläuft. Die Aufnahme wurde von einem motorisierten Fahrzeug aus gemacht, wie man an dem Geräusch im Hintergrund erkennen kann. Da Wölfe Fahrzeuge nicht mit Menschen in Verbindung bringen, ist es normal, dass sie nicht unbedingt sofort mit Flucht reagieren. Das ist auch bei anderen Wildtieren der Fall, die die Anwesenheit des Menschen bemerken, wenn eine Tür geöffnet oder ein Fenster heruntergekurbelt wird.
This is the wolf recovered on 24 January morning inside the gardens of the former ‚Pastorino‘ hospital in Genoa Bolzaneto by the Liguria Region’s environmental wildlife monitoring unit . We reported HERE that the animal had been fitted with a GPS radio-collar and immediately released in the high hills of the Genoa area. The animal had not shown any confident behaviour, it had probably ended up inside the hospital garden area accidentally, descending towards the valley at night from the wooded areas above the A7 motorway. When the technicians arrived, the animal appeared very frightened. Thanks to its radio collar, it was possible to monitor its movements: from that moment on, the wolf moved westwards, in an impervious area and, after having managed to cross the lower Polcevera Valley, it quickly made its way to the eastern part of the province of Savona, where it has been roaming for over a month now.
Es handelt sich dabei um den Wolf, der am 24. Januar morgens in den Gärten des ehemaligen Pastorino-Krankenhauses in Genua Bolzaneto von der Umweltüberwachungseinheit der Region Ligurien aufgegriffen wurde. Wie berichtet, wurde das Tier mit einem GPS-Halsband versehen und sofort in den Hügeln der Region Genua freigelassen. Das Tier hatte kein vertrauensvolles Verhalten gezeigt, es war wahrscheinlich zufällig im Garten des Krankenhauses gelandet, als es nachts von den bewaldeten Gebieten oberhalb der Autobahn A7 ins Tal hinabstieg. Als die Techniker:innen damals eintrafen, wirkte das Tier sehr verängstigt. Dank seines Senderhalsbandes konnten seine Bewegungen verfolgt werden: Von diesem Moment an bewegte sich der Wolf in Richtung Westen, in einem unzugänglichen Gebiet, und nachdem es ihm gelungen war, das untere Polcevera-Tal zu durchqueren, machte er sich schnell auf den Weg in den östlichen Teil der Provinz Savona, wo er nun seit über einem Monat umherstreift.
Der im März 2023 in der Via Firenze in Savona aufgefundene Wolf, über den wir auch berichtet haben, setzt seine Wanderungen ebenfalls hauptsächlich im unteren Piemont fort (in 6 Monaten hat er über 1000 km zurückgelegt!).
Beide Tiere wurden also in städtischen Gebieten aufgefunden und mit Senderhalsbändern versehen in den Hügeln in der Nähe des Auffindungsortes freigelassen und halten sich seitdem in bewaldeten und im Allgemeinen nicht bebauten Gebieten auf. Keines der Tiere hat bisher ein problematisches oder auffälliges Verhalten gezeigt. Dies bestätigt, dass Wölfe, die in einem städtischen Umfeld aufgefunden werden, vielleicht in Schwierigkeiten geraten sind, wie die beiden in Savona und Genua aufgefundenen Männchen, nicht unbedingt vertraute oder habituierte Tiere sind, sondern möglicherweise bei ihren Erkundungen versehentlich in dieser Umgebung gefangen wurden.
Wir verfügen über diese Informationen dank der Arbeit der Techniker:innen der Region Ligurien (Partner LIFE WolfAlps EU Projektes), die durch die Anbringung von GPS-Halsbändern an Wölfen, die in Schwierigkeiten geraten sind, ihre Bewegungen überwachen, um ihre Ökologie zu verstehen und das mögliche Auftreten von habituiertem Verhalten zu überprüfen und mögliche Maßnahmen zu ergreifen.