Verringerung der Fragmentierung von Lebensräumen und der verkehrsbedingten Mortalität durch Verbesserung von ausgewählten Gebieten (sink areas)

C6.1 Verringerung der Fragmentierung von Lebensräumen und der verkehrsbedingten Mortalität durch Verbesserung von ausgewählten Gebieten (sink areas)

Straßen- und Eisenbahninfrastrukturen vermindern die Qualität und Quantität von Lebensräumen, erhöhen die Sterblichkeit von Wildtieren durch den Autoverkehr und wirken sich auf die Fragmentierung von Lebensräumen und Populationen aus. Im ersten Projekt LIFE WolfAlps wurde diese Problematik untersucht, und es wurde dokumentiert, dass dies besonders die Wölfe im Susatal (Italien) betrifft.

Daher wird die Aktion mit den folgenden Aktivitäten entwickelt, bei denen die erwarteten Ergebnisse definiert werden:

1. Auswertung früherer Studien und neuer Daten, die gesammelt wurden, um die genutzten Korridore zu identifizieren.
2. Runder Tisch mit den am Bau und Unterhalt von Straßen und Eisenbahnen beteiligten Akteuren, um über neue Eingriffe und den Unterhalt bestehender Infrastrukturen zu entscheiden.
3. Planung von Entschärfungsmaßnahmen für lineare Infrastrukturen zur Verringerung der Auswirkungen auf die territoriale Fragmentierung der Tierwelt.
4. Direkte Interventionen und Umsetzung von entschärfenden Maßnahmen. Im Einzelnen: die Reinigung der bestehenden Unterführungen und die Verbesserung ihrer Einfügung in die Umwelt, die Installation von Netzen, um die Wölfe durch die Abschnitte mit größerer Durchlässigkeit zu leiten, die Überprüfung des Erhaltungszustands der Schutznetze der Autobahn, die Installation von Straßenschildern zur Warnung der Autofahrer, die Platzierung von reflektierenden optischen Pollern (für mindestens 10 km). Eine mobile App, die die Straßenabschnitte signalisiert, die am stärksten von Kollisionen mit Wildtieren bedroht sind.
5. Ständige Aktualisierung der Datenbank über Straßen- und Eisenbahnunfälle mit wildlebenden Huftieren und Wölfen für die Gemeinden des Alta Valle di Susa während der 5 Jahre des Projekts.
6. Durchführung einer Sensibilisierungskampagne zur Unfallverhütung und zur Sensibilisierung für Unfälle mit Wildtieren und Wölfen.

C6.2 Verringerung des Habitatverlusts und Integration der Lebensraumbedürfnisse der Wölfe in die Raumplanung

Geeignete Orte zur Fortpflanzung stellen die empfindlichsten Gebiete für diese Tierart dar. Ein wirksames Mittel, um die Konnektivität zu erhalten und den Lebensraumverlust zu verringern, besteht darin, korrekte Informationen für Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) bereitzustellen, die die Erhaltung oder Wiederherstellung des Lebensraums für Fortpflanzungsstätten in die Raumplanung einbezieht und die kritischsten Standorte zu erhalten.

Hier möchten wir das Wissen und die Maßnahmen, die im ersten LIFE WolfAlps Projekt entwickelt wurden, in die Praxis umsetzen, um eine benutzerfreundliche Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu entwickeln: ein Richtlinien-Handbuch, das für UVP-Studien in den Gebieten, in denen Wölfe vorkommen, verwendet werden soll. Wir werden in Italien, in jeder der beteiligten Regionen (Piemont, Lombardei, Ligurien, Aostatal) ein Bildungsseminar für RaumplanerInnen und Unternehmen organisieren, die entsprechende Bewertungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen durchführen. Auf dem Seminar werden die Experten die wichtigsten Grundsätze einer wolfsfreundlichen Raumplanung vorstellen und erläutern.