Beziehung zwischen Beute-Raubtier-menschliche Aktivität Involvierung von Stakeholdern

Vom Yellowstone-Nationalpark bis zu den europäischen Alpen

14 März 2023
Veterinary University Vienna

Predator-prey dynamics have always fascinated researchers, but only recently has evidence emerged that predators may play an important role in structuring ecosystem complexity. As far as terrestrial ecosystems are concerned, there are few studies that have monitored the effects of an apex predator on other ecosystem components. For example, in Yellowstone National Park, large predators such as wolves appear to trigger complex responses at lower levels of the food chain.

Die Dynamik zwischen Beutegreifern und Beute hat Forscher:innen schon immer fasziniert, aber erst in jüngster Zeit gibt es Hinweise darauf, dass Beutegreifer eine wichtige Rolle bei der Strukturierung der Komplexität von Ökosystemen spielen können. Was terrestrische Ökosysteme betrifft, so gibt es nur wenige Studien, die die Auswirkungen eines Spitzenprädators auf andere Ökosystemkomponenten beobachtet haben. Im Yellowstone-Nationalpark zum Beispiel scheinen große Beutegreifer wie Wölfe komplexe Reaktionen auf den unteren Ebenen der Nahrungskette auszulösen.

Less well known is the effect of the return of large predators to more anthropised environments typical of the European context. Under action C3 of the project Life Wolfalps EU, ERSAF Parco Nazionale dello Stelvio (PNS), Aree Protette Alpi Marittime (APAM), Università di Ljubijana (UL), Slovenian Forest Service (SFS), Office Français de la Biodiversité (OFB) are collaborating in a research project to promote the coexistence of wolf and hunting activities in four different mountainous contexts in France, Italy and Slovenia. Thanks to the presence of study areas characterised by different environmental conditions – in three of them the wolf and its prey are present on a stable basis (Italy, France and Slovenia), while in one the wolf is not yet present (Italy) – it will be investigated how the presence of large predators and anthropic activities influence the number and distribution of prey populations of choice, specifically deer and roe deer. We already talked about it here.

Weniger bekannt sind die Auswirkungen der Rückkehr großer Beutegreifer in stark anthropogen geprägte Umgebungen, die für den europäischen Kontext typisch sind. Im Rahmen der Aktion C3 des Projekts Life Wolfalps EU arbeiten ERSAF Parco Nazionale dello Stelvio (PNS), Aree Protette Alpi Marittime (APAM), Università di Ljubijana (UL), Slovenian Forest Service (SFS) und das Office Français de la Biodiversité (OFB) in einem Forschungsprojekt zusammen, um die Koexistenz von Wolf und Jagd in vier verschiedenen Gebirgsregionen in Frankreich, Italien und Slowenien zu fördern. Dank der durch unterschiedliche Umweltbedingungen gekennzeichneten Untersuchungsgebiete – in drei von ihnen sind der Wolf und seine Beutetiere regelmäßig präsent (Italien, Frankreich und Slowenien), während in einem der Wolf noch nicht präsent ist (Italien) – soll untersucht werden, wie die Anwesenheit großer Beutegreifer und menschlicher Aktivitäten die Anzahl und Verteilung der bevorzugten Beutetierpopulationen, insbesondere von Rotwild und Rehwild, beeinflusst.

Innerhalb des Nationalparks Stilfser Joch, im Gebiet zwischen dem Val Zebrù und dem Valle dei Forni, bis zum Passo Gavia, wurde das Kontrollgebiet des Projekts festgelegt. Forscher:innen und Techniker:innen des Parks untersuchen mit Hilfe von Doktorand:innen, Stipendiaten, Praktikant:innen und Diplomanden, wie sich Rot- und Rehwild in Abwesenheit von natürlichen Raubtieren und Jagdaktivitäten über das Gebiet verteilen.

For this purpose, the study area of approximately 10,000 ha was divided into 50 hypothetical cells in each of which a phototrap was placed to monitor the time and space utilisation of a deer population. In addition to behavioural information, the deer are also monitored to investigate stress levels (by assessment of cortisol metabolites), diet (by DNA-barcoding), diet quality (by NIRS analysis) and the gut microbial component.

Zu diesem Zweck wurde das etwa 10.000 ha große Untersuchungsgebiet in 50 hypothetische Zellen unterteilt, in denen jeweils eine Fotofalle aufgestellt wurde, um die zeitliche und räumliche Nutzung der Huftierpopulationen zu überwachen. Zusätzlich zu den Verhaltensinformationen werden Proben genommen, um das Stressniveau (durch Bewertung von Cortisol-Metaboliten), die Ernährung (durch DNA-Barcodierung), die Futterqualität (durch NIRS-Analyse) und die mikrobielle Darmkomponente der Tiere zu untersuchen.

Diese Forschung wird wertvolle Informationen über die Dynamik zwischen Beutetieren und Beutegreifern in einem durch die Anwesenheit des Menschen geprägten Umfeld liefern.